Eddi - Mai 2007

eddi 1 Kater Eddy, der kleine Vampir und Isis, die Spitzmaus ;-))
 
Vorgeschichte: Am 01. Mai 2007 ist leider Kater Felix eingeschläfert worden.
Traurig genug, aber was soll nun mit Schwester-Katze Isis (*10. Mai 1995) werden? 
Der Tierarzt meinte: Alleine lassen, die ist zu alt, um sich noch an jemand neuen zugewöhnen. Problem: 8 - 12 Stunden ist niemand zuhause.
 
Die Suche
Ich habe dann mehrere Tierschutzvereine angemailt, war aber auch persönlich im Tierheim Dellbrück. Dort hatte man aber nur Freigänger oder Kätzinnen, die wohl nicht so das Richtige für Isis wären.
Gott sei dank habe ich dann aber auch Kontakt zu Straßenkatzen Köln e.V. bekommen.
Meine Vorgaben: Neuzugang sollte nicht getigert, sondern möglichst schwarz sein und auch keine Probleme mit der Blase (Struvit) haben. Erkrankungen, die eine Gabe von Tabletten erforderlich machen würden, wären kein Problem. 
Im April 2007 erhielt ich dann einen Anruf von Frau Görtz, die einen schwarzen Kater in ihrer Pflegestelle habe. Den könnte ich mir ja mal anschauen. Nun ja, da bin ich dann zu Frau Görtz ins Tierparadies gefahren. 
Tja, dort habe ich Kater Eddy gesehen. Hm, eine Schönheit („große Ohren und überstehende Eckzähne, die irgendwie unten rausschauten + knollenförmige Tatzen“) im üblichen Sinne war oder ist er eigentlich nicht und die inneren Werte sollte ich noch kennen lernen. 
Kurze Zeit später habe ich Frau Görtz dann mein Interesse an Kater Eddy mitgeteilt. Frau Görtz wollte aber eigentlich noch den FIV-Test abwarten, der vorher wohl nicht ganz klar ausgefallen war. Das hätte aber noch etwas gedauert.
Ich war mir etwas unsicher, da Felix und Isis meine ersten Katzen waren. Also von Katzen-Zusammenführung hatte ich gar keine Ahnung!!
Aber Frau Görtz und Co. machten mir Mut. Das würde schon klappen, aber sicher etwas dauern. Also Geduld war gefragt. Ich habe mir dann noch den ganzen Mai 2007 Urlaub genommen, für die Eingewöhnung.
 
Die Eingewöhnung
Am 01. Mai 2007 ist Kater Eddy dann bei uns eingezogen. Isis war überhaupt nicht begeistert und die ersten paar Nächte waren schon heftig, obwohl ich vorgewarnt war.
Leider machte mir Isis insofern Sorgen, das sie nach ca. einer Woche vorzog, hauptsächlich in einem Schrank in der Küche zu wohnen und nur kurz hervorzukommen (Futter + Klo).
Dieser Zustand hielt so etwa einen Monat an. 
Dann musste ich nach einem Monat, im Juni 2007 wieder zur Arbeit. 
Zu meinem Leidwesen zog sich die Zusammenführung von Eddy und Isis weiter hin.
Eddy hatte Hautprobleme (Stress?) und Isis grollte weiter. Morgens gab es schon mal eine Keilerei, die aber wohl meist von Isis ausging. Eddy setzte nur hinterher, wenn es im zuviel wurde mit der Meckerei von Isis.
Ich selbst war in der Anfangszeit nicht sicher, was ich von Eddy halten sollte. Einerseits war er charmant und anhänglich. Anderseits hat er hin und wieder aus unersichtlichen Gründen schon mal zugebissen (nicht fest, aber bestimmt) und gekratzt. Dies hat mich ein wenig erschreckt; ich dachte aber, das wird schon. Ich muss dem Kerl doch eine Chance geben.
Leider hatte sich Eddy in der Zwischenzeit auch schon schlimm im Gesicht aufgekratzt und sich den Bauch kahlgeleckt. Was tun? Frau Görtz meinte schon zu Anfang, das Eddy wohl psychisch etwas angeknackt sei. Er wurde wohl ausgesetzt und woher er gekommen ist, wusste man nicht. 
Und dass Isis nicht besonders gastfreundlich war, verbesserte die Situation natürlich auch nicht. Also suchte ich Hilfe beim Tierarzt. Nach einigen Untersuchungen wurde miliare Dermatitis/Atopie diagnostiziert, was in etwa vergleichbar mit Neurodermitis bei Babys/Kindern ist. Therapie: Kortison, aber nur kurzfristig und dann mal schauen.
Vielleicht wird´s ja besser.
Nun haben wir schon Anfang November 2007. Wie soll es weitergehen?
Zwischenzeitlich habe ich meine Fenster auch katzenfreundlicher gestaltet, damit ich Eddy öfter die Möglichkeit zum Fernsterln geben kann. Ich habe nun festinstallierte Rahmen+Katzennetz. Hier kann ich auch die Fenster schließen, ohne das ich das Ganze wieder entfernen muss. Das erleichtert morgens und abends das Lüften, so dass ich beide Katzen fasst unbeaufsichtigt am Fenster sitzen lassen kann. Wir wohnen im Erdgeschoss, aber an mehreren, stark befahrenen Straßen. Seitdem die Neukonstruktion hängt, hat sich auch wieder einiges in unserem Zusammenleben geändert. Isis faucht so gut wie gar nicht mehr, sie ist entspannter und kann auch mal einige Minuten neben Eddy sitzen (ohne fauchen), bevor sie dann doch lieber geht („bäh, der soll mir nicht zu nahe kommen“). 
 
Schreck+Vertrauensbeweis
Der große Schreck + Vertrauensbeweis sollte aber noch kommen. Am 03. November/20:15 Uhr  saß ich am Computer um für meine Fenstersicherungen aus Alu-Profilen bessere Winkel zur Befestigung zu suchen. Die waren zu dieser Zeit nämlich leider aus Kunststoff. Und ob die wirklich sicher waren, sollte ich an diesem Abend noch feststellen. 
So gegen 20:30 Uhr gab es in der Küche ein Geräusch, was mir gar nicht gefiel und im Anschluss daran hörte ich draußen auch schon den Nachbarkater + Freigänger Aaron brüllen + fauchen. Oh Schreck! Das Gitter war raus und Eddy war zu Aaron rausgesprungen. Da ich im Erdgeschoss wohne, ist das so kein Problem, was Verletzungen angeht. 
Aber Eddy war nun draußen. Wie sollte ich ihn wieder einfangen? Als ich rauskam (ein Fuß ohne, ein Fuß mit Strumpf;-)) saß Eddy noch an der Hauswand und Aaron saß ebenfalls noch da. Ich habe Aaron dann verjagt. Eddy saß immer noch da. Aber wie sollte ich Eddy einfangen? 
Ich hatte auch ein wenig Angst, dass Eddy kratzen und beißen würde. Leider lief Eddy dann rüber und unter einen Lieferwagen. Was tun? Ich lief also zurück in meine Wohnung und holte einen Transportkorb, in der Hoffung, das Eddy reinhüpfen würde. Als ich wieder rauskam, war Eddy aber nicht mehr zu sehen, weder unter dem Lieferwagen, noch sonst wo. Auf Rufen kam keine Reaktion. 
Ich lief dann noch eine halbe Stunde mit Taschenlampe und halbbestrumpft durch die nähere Umgebung. Ohne Ergebnis. Ich war verzweifelt und rief dann Frau Görtz an. Ich wollte danach noch mal kurz suchen gehen und sagte meinem Vater nebenan noch Bescheid. Danach zog ich mir dann festes Schuhwerk und Jacke an. 
Als ich an der Haustür rauswollte, kam mir mein Vater entgegen und meinte „Der Eddy sitzt bei Dir vor dem Fenster!“ Ich ging um die Ecke und wer saß da? Eddy, aber schon war er wieder um die nächste Ecke vom Haus gezogen. Hinterherlaufen wollte ich nicht, das bringt nichts. 
Also hockte ich mich im Dunkeln an die Hausecke und rief zwei- , dreimal nach Eddy. Er kam tatsächlich und ließ sich ohne Protest und Gegenwehr hochnehmen. Mein Vater stand mit Transportbox an der Vorderseite des Hauses, meinte aber: „Trag in so rein!“ Also trug ich Eddy wie einen Pokal zurück in meine Wohnung. Zuerst musste Eddy was trinken und dann war Fellpflege angesagt. Ich rief sofort Frau Görtz an und berichtete von meinem Erfolg und dem Vertrauen, was Eddy hatte. Ich war so was von erleichtert; unbeschreiblich. Jetzt schaute ich zuerst einmal weiter, wie wir die Fenster wirklich Katzenausbruchsicher bekommen.
Aber die Prognose meiner Nachbarin ist eingetreten: Ein halbes Jahr dauert es schon.
 
Erster Kurzurlaub nach vier Jahren:
Vom 09. - 11. November 2007 war ich in Stuttgart zur Tiermesse „Animal“. Für die Versorgung der Katzen und Kaninchen waren mein Vater und Tiersitter Stefanie zuständig.
Ich machte mir vor allen Dingen Sorgen wegen der regelmäßigen Tablettengabe bei Isis. 
Aber alles hat geklappt. Nur war Isis etwas beleidigt und fauchte den armen Eddy wieder mehr an.
 
Nun haben wir den 30. November 2007. Das Zusammenleben klappt immer besser. Isis faucht so gut wie gar nicht mehr. Kuscheln mit Eddy gibt´s zwar nicht, aber das muss ja auch nicht sein ;-))
Hoffe nur, das wir die Hautprobleme von Eddy in den Griff bekommen. Zwischenmeldung folgt.
 
Ich kann jedem nur Empfehlen, Geduld aufzubringen. Es lohnt sich. Und auch wir Menschen lassen uns ja nicht so ohne weiteres erobern.
 
Liebe Grüße an alle Katzenfreunde
Köln, 30. November 2007
Birgit P.
 
Anmerkung:
Im April 2007 lief Eddy einer netten Dame auf dem Weg nach Hause schreiend hinterher. Da ihr die Sache keine Ruhe ließ ging sie im Laufe des Abends immer wieder unten nachsehen, und da saß der Kater und schrie wie zuvor. Wir übernahmen einen sehr heruntergekommenen, knochigen armen Kater, der zwar kastriert aber wie üblich nicht gechipt oder mit Tätowierung versehen war. Haut und Fell waren in keinem guten Zustand, er hatte überall stellenweise kahle Flecken, das Fell war stumpf. Vom Wesen her zeigte sich Eddy lieb, zurückhaltend aber lieb und er wollte dringend ein warmes Plätzchen und jemanden, der sich kümmert.
Es war gut für Eddy ganz schell ein richtiges neues Zuhause zu finden, nach nur 14 Tagen konnte er in dieses schon umziehen, und das trotz seiner gesundheitliche Probleme. Eddy ist heute wie damals ein „Charakterkater“, vielleicht keine Schönheit und nicht mehr jung und nicht mehr topfit, aber er ist ein toller Katertyp der ein Zuhause dort fand, wo eine Katze auch älter sein darf und auch mit leichten und schwereren Erkrankungen immer noch ein Zuhause fürs Leben hat. -
 
Eddi hatte noch 3 schöne Jahre und musste im Dezember 2010 seinen Weg über die Regenbogenbrücke antreten.
 
Gabriela Kelterbaum 
 
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