Tierkrankenversicherung
Katzen und der Tierarzt, die Tierärztin oder die Tierklinik
Ganz klare Empfehlung zum Abschluss einer Tierkranken-Versicherung: Sie wollen, dass es Ihrer Katze gut geht? Wir auch!
Im Laufe von mehr als 20 Jahren Vereinsbestehen kennen wir uns nicht nur mit Katzen perfekt aus; wir kennen auch die Tierarztkosten, wenn die Mieze mal krank wird.
Egal ob geriatrische Erkrankung, Nierenleiden, Diabetes, Zahnerkrankungen (FORL), Viruserkrankungen, Blasenentzündung, Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder ein Unfall: Wer ein Tier hat, hat die Verantwortung. Bei Erkrankungen und Routinekontrollen muss man zum Tierarzt. Im Ernstfall hängt das Leben der Katze davon ab, ob das Geld für die Behandlung da ist.
Die letzte Änderung bei der Tierärztegebührenordnung (GOT) trat im Februar 2020 in Kraft und betraf den Notdienst. Es wurde eine Notdienstpauschale in Höhe von 50,00 € netto eingeführt und dem Tierarzt die Möglichkeit gegeben, im Notdienst bis zur 4-fachen Höhe der GOT abzurechnen. Das konnte also teuer werden!
Jetzt ist abzusehen, dass die nächste große Anpassung der GOT im Oktober 2022 erfolgen wird. Die letzte größere Anpassung erfolgte im Jahr 1999. Es wird mit einer Erhöhung der Kosten um bis zu 20 % gerechnet!
Auch wenn einem der Tierarztbesuch jetzt bereits teuer vorkam: In Deutschland waren Tierärzte im internationalen Vergleich bislang als preiswert zu bezeichnen, was auch daran lag, dass die GOT seit über 20 Jahren nicht mehr angepasst wurde.
Es hat sich extrem viel getan in der Tiermedizin: Digitales Röntgen, Dental-Röntgen, Inhalationsnarkose, Intensiv-Monitoring, Herzmonitoring und High-End-Ultraschall haben unter anderem Einzug in die Praxen gehalten und das hat seinen Preis.
Aber: Was kostet denn was? Hier nur einige Behandlungen mit durchschnittlichen, aktuellen Behandlungspreisen:
- Katzenschnupfen je nach Umfang: Bis zu 200,00 €
- Zahnreinigung: Bis zu 250,00 €
- Augenentzündung, z. B. Chlamydien: Bis zu 200,00 €
- Dentalröntgen mit Zahnentfernung wegen FORL: Bis zu 2.500,00 €
- Chirurgische Maßnahmen bei Knochen-, Kiefer- oder Hüftbrüchen: Bis zu 4.000,00 € je nach Umfang
- CT/MRT: Bis zu 1.000,00 €
- Kardiologische Untersuchung: Bis zu 500,00 € (Achtung: Jährliche Kontrolle nötig!)
- Diabetes: ca. 75,00 € mtl. ohne Tierarzt
- Muss die Katze in der Tierklinik verbleiben, fallen Kosten bis zu 50,00 € pro Tag an.
Das sind Preise OHNE Nachbehandlungen, ohne Laboruntersuchungen und ohne meistens auch noch notwendige Medikamente.
Die GOT erlaubt die Abrechnung mit dem 1-fachen bis 4-fachen Satz. Im Klartext: Wo der eine Tierarzt oder Tierklinik im einfachen Satz für eine Behandlung 100,00 € berechnen und berechnen dürfen, berechnet der andere bis zu 400,00 € (etwa im Notdienst). Das kann alles verdammt kostspielig und zu einem großen Problem für das erkrankte Tier werden – nämlich dann, wenn die Tierarztkosten nicht auf Anhieb bezahlt werden können.
Deshalb im Sinne der Katzen: Wenn Sie nicht auf Anhieb mehrere Tausend Euro für einen tierärztlichen Notfall hinlegen können – schließen Sie bitte eine Tierkrankenversicherung ab.
Es ist bei einer Katzenkrankenversicherung sinnvoll, wenn auch die regelmäßigen Impfungen und Entwurmungen bezahlt werden. Zu klären ist auch, ob bei Behandlungen immer die komplette Rechnung oder nur ein Teil davon übernommen wird. Ganz wichtig ist auch, ob nur der einfache Satz der Gebührenordnung für Tierärzte oder auch der doppelte oder sogar der vierfache im Notdienst erstattet wird. Der Mitabschluss einer OP-Versicherung ist immer sinnvoll, denn eine OP ist immer teuer!
Viele Versicherungen bieten entsprechende Policen an, es gibt sowohl preisliche Unterschiede und vielfältige Leistungspaletten, so dass es ratsam ist, persönliche Empfehlungen und Vergleichsportale zu nutzen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Zum Beispiel: Eisbaum-Tabelle speziell für Tierkrankenversicherungen. Lassen Sie sich die Versicherungsbedingungen und die zukünftige Beitragsentwicklung von in Frage kommenden Versicherern ganz genau erläutern und fragen sie insbesondere nach, welche Kosten nicht übernommen werden.
Als Ausgangspunkt bei der Entscheidung für eine Versicherung empfiehlt sich ein Blick auf die persönlichen finanziellen Rücklagen: Fallen diese gering bis moderat aus, sollte eine Tierkrankenversicherung möglichst alle Eventualitäten abdecken. Daraus ergibt sich allerdings auch ein vergleichsweise hoher monatlicher oder jährlicher Beitrag.
Wer über finanzielle Rücklagen verfügt, die auch eine überraschend anfallende große OP abfangen können, kann eine Tierkrankenversicherung abschließen, die nur bei wirklich teuren Notfällen mit einspringt – über eine Verpflichtung zu entsprechend hohen Eigenanteilen ergeben sich dann günstige Beiträge.
Alternativ kann man monatlich gezielt Geld für den Fall der Fälle zur Seite zu legen. Aber: Nur, wer über Rücklagen mindestens im mittleren fünfstelligen Bereich verfügt, kann relativ ruhigen Gewissens auf eine Tierkrankenversicherung für seine Tiere verzichten.